Lärmschutzwände, bei deren Herstellung recycelte Autoreifen verwendet wurden. Das ist eines der Produkte der Firma mmcité+ aus Bílovice unweit von Uherské Hradiště in Tschechien. Im letzten Jahr wurden mehr als 19 000 Quadratmeter dieser Lärmschutzwände gebaut – dadurch sind mehr als 183 000 Stück alter Reifen nicht auf einer Mülldeponie oder in einer Verbrennungsanlage gelandet. Dabei handelt es sich um kein Produkt zweiter Klasse. Lärmschutzwände aus recyceltem Gummi-Granulat erfüllen die strengsten Anforderungen der einschlägigen Normen.

Die Gesellschaft mmcité+ aus Bílovice plant und baut Zug- und Busbahnhöfe, Haltestellen und Stationen. Ihr Lieferumfang umfasst Terminale, Überdachungen, Vordächer und Stadtmobiliar. Die Erweiterung des Portfolios um ein Produkt zur Lärmeliminierung war nur ein weiterer logischer Schritt. Die bis zu der Zeit üblichen Lösungen, allen voran vorgefertigte Betonwände, standen jedoch nicht im Einklang mit den Vorstellung der Firma. „Unser Ziel ist es, Design auch in die Verkehrsstruktur zu bringen. Deshalb haben wir nach einem Material mit Mehrwert gesucht, insbesondere im Hinblick auf die Möglichkeit einer künstlerischen Gestaltung. Die Individualisierung ist nämlich ein Weg, wie man die Umgebung bzw. die umliegende Bebauung respektieren kann“, so der Inhaber der Gesellschaft mmcité+ und Designer Radek Hegmon.

Im letzten Jahr hat man in Bílovice für die Herstellung der Lärmschutzwandpaneele der Reihe noba 1 190 Tonnen Rezyklat aus alten Reifen verwendet. 2018 waren es 520 Tonnen, was 80 000 alten Reifen entspricht. Zu den wichtigsten im letzten Jahr realisierten Projekten zählt die Montage der Lärmschutzwand auf der Straße D48 im Abschnitt Rybí – Rychaltice,  Slánská Straße in Prag, die Umgehungsstraße von Příbor oder der Abschnitt der Straße I/11 bei Rudná zwischen den Städten Ostrava und Opava. Gerade bei diesem Vorhaben hat sich die Verwendung von Lärmschutzwänden aus recyceltem Gummi als eines der Schlüsselaspekte für die erfolgreiche Inbetriebnahme des Abschnitts (2019) gezeigt. Auch dank der Wahl des neuen Paneels noba plus 100 konnte der lang andauernde Streit zwischen dem Bauherrn und den Gegnern des Projektes beigelegt werden.

Das Panel noba plus 100 gehört in Hinsicht auf seine akustischen Parameter zu den besten Produkten auf dem Markt. Noba plus 100 erfüllt die höchsten Anforderungen der tschechischen Normen für Straßenverkehrs- und Bahnbauten. „Beim letzten Teil des Abschnitts haben wir 3 300 Quadratmeter Paneele noba plus 100 installiert. Da es sich teilweise um eine beidseitige Lösung handelt, haben wir nur für diesen Auftrag 147 Tonnen Granulat aus alten Reifen verwendet, was ca. 33 000 Pkw-Reifen entspricht“, beschreibt das Projekt Tomáš Vydra von construction cité+, einer Tochtergesellschaft von mmcité+, die für die Produktion und Montage der Lärmschutzwände zuständig ist. Ein weiteres Unikat bei diesem Projekt bei Rudná war die Verwendung von gekröpften Säulen, was zu erhöhtem Lärmschutz beigetragen hat.